Welle vier: Erneuerung

Khan Jorgensson war entschlossen seine Truppen gut auszurüsten bevor die vierte Welle weitergeführt würde, selbst wenn das eine Verzögerung von fast drei Wochen bedeutete. Er folgte den anderen Clans und forderte provisorische Garnisons Cluster (PGC) an, die die Position der Front-Line Garnisons Cluster einnehmen sollten. Er ersetzte den zerstörten Sternhaufen der Beta Galaxie durch einen, aus der Heimatwelt gebrachten unbeschädigten und brachte damit den Clan wieder auf die Sollstärke des originalen Invasion –Gebots. Er arbeitete eng mit saKhan Kabrinski zusammen um sicherzustellen, dass die vierte Invasionswelle nichts außer Siegen mit sich bringt. Er wusste, dass seine Krieger gespannt auf das Rennen mit Clan Wolf waren. Auch glaubten sie, dass die Innere Sphäre ihnen weit stärkere Gegenwehr entgegenbringen würde als jemals zuvor, besonders da sie durch ComStar erfahren hatten, dass Haus Kurita beabsichtigte, seine Welten mit im Kampf gestählten Frontline Truppen zu verteidigen. Während die Krieger des Bären diese Herausforderung begrüßten, wussten sie wohl, dass die Tage der leichten Siege vorbei waren. Die monatelange Unterbrechung durch die benötigten Reparaturen und Materialbeschaffung kostete den GeisterBären in den Augen der anderen Clans Prestige . Diese sahen die noch verbliebenen zwei Monate als unangemessen Zeitraum an, um die Invasion der acht Welten korrekt auszuführen, deren Übernahme die Bären planten. Khan Kabrinski reagierte auf diese Herausforderung indem sie standhaft ihre Galaxie Commander und Star Colonel daran erinnerte, dass sie weit weniger Ehre verlieren wenn sie das gemachte Gebot brechen und gewinnen, als wenn sie besiegt würden. Ebenso informierte sie sie, dass die meisten der Kommandeure der Inneren Sphäre zumindest von den Praktiken des Bietens wussten und dieses Wissen zu ihrem Vorteil nutzen würden, so oft das Verhalten der Clans es ihnen erlaube.

Die Bären stießen auf weniger Widerstand als erwartet als sie mit der vierten Welle der Invasion begannen und konnten fünf Welten in gut einem Monat einnehmen. Sie begannen sich zu fragen ob sie die Fähigkeit der Inneren Sphäre auf ihre Bedrohung zu reagieren überschätzt hatten und die Khane begannen zu hoffen, dass sie das Tempo erhöhen und den Zeitplan einhalten könnten.

Die „Dritte Bären Wache“, oder auch „des ilKhans Schild“, geriet auf der sechsten Welt ihrer Angriffslinie, der Rasalhague’schen Welt Cäsar (engl.: Casere ) unter heftigsten Beschuss. Die fanatischen „zweiten Husaren“ benutzten ihre leichten Einheiten um den Sternhaufen zu zermürben und sie in einen alten Industriesektor zu treiben, wo die schweren Einheiten der Husaren aus ihren verstärkten Stellungen heraus zuschlugen. Der, den Bären aufgezwungene Nahkampf neutralisierte ihren Vorteil durch größere Waffenreichweite, doch ihre Feuerkraft machte diesen Verlust wieder wett. Ihrer Gewohnheit, so viele Leibeigene wie möglich aus den feindlichen Rängen zu übernehmen zum Trotz, zwang der heftige Kampf die „dritte Bären Wache“ die „Husaren“ bis zum letzten Mann zu vernichten.

Die, gegen Ende der vierten Welle genommene Welt Soverzene demonstrierte dem Clan Geisterbär, zu was die Truppen der Inneren Sphäre in der Lage waren wenn sie sich wirklich motiviert fühlten. Die „reguläre zweite Alshain’er“, die normale planetare Verteidigung, erhielt Verstärkung von der „regulären 27’ten Dieron’s“ (Twenty-seventh Dieron Regulars). Die Kommandeure beider Einheiten waren entschlossen diese Welt, die die meisten Rohstoffe für diesen Distrikt lieferte, den Clans so teuer wie möglich zu verkaufen. Tai-sa Jasick Yoshiro und Tai-so Ano Tars planten eine mobile Verteidigung, um den Vorteil der Vorratslager, die sie an verschiedenen Stellen des Hauptkontinents ihrer Welt angelegt hatten, zu nutzen. Als die Bären das System erreichten und entdeckten, dass ihnen zwei volle Regimenter gegenüberstanden, übersprang Khan Jorgensson das Ritual des Bietens und setzte die komplette Beta Galaxie ein um diese Welt einzunehmen. Galaxy Commander Laurie Tseng erhielt die Zustimmung zu ihrem Plan, die Invasion vorsichtig anzugehen und ihre Truppen an zwei Orten gleichzeitig zu landen um dann jede Gruppe zur Übernahme einer der beiden Hauptstädte dieser Welt auszusenden. Die „Regulären Dieron’s“ waren angewiesen Averti zu schützen und liefen so den „12’ten Bären Chevaliers“ und dem „14’ten Battle Cluster“, die auf dem Weg zu ihren Missionszielen waren, direkt vor die Arme. Durch Luftangriffe lockte die 27’te die beiden Sternhaufen in Richtung der Killimangero Fjords in der Nähe von Averti. Die Bären bemerkten die Manipulation jedoch, näherten sich so den natürlichen Formationen sehr vorsichtig und entdeckten die 27’ten an der Spitze eines schmalen Wasserweges wartend. Die 12’te schickte einen Trinärstern vor um die beiden gemischten MechKompanien abzulenken, doch als die Bären näher kamen, zog sich die 27’te sofort auf die andere Seite der Klippen zurück. Der Trinärstern stürmte vor und suchte die Klippen ab, fand aber die 27’te bereits mit ihren sprungfähigen Mechs die gegenüberliegenden Klippen erreichend vor. Augenblicke später erschütterte eine ohrenbetäubende Explosion die Gegend, die den Großteil des Trinärsterns in den Fjord stürzen ließ und dabei die Krieger unter einem Erdrutsch begrub. Unglücklicherweise für die 27’te wurden nur wenige der Omnimechs durch die Falle tatsächlich zerstört. Um die Situation für die Regulären zu verschlechtern, flankierte die 14’te sie von Osten her und erreichte die beiden, mittlerweile ausgedünnten Kompanien am Gipfel der gegenüberliegenden Klippe. Der Angriff der Bären ließ die meisten der Innere Sphäre –Mechs ins Wasser zurückfallen, doch der Rest der 27’ten trat in dem Moment aus der Deckung der Bäume des Halbmondförmigen Fjords und schlug sofort zu. Die 12’te und die 14’te stieg umgehend zum Wasser hinunter um die 27’te durch die grob behauenen Fluchttunnel zu verfolgen. Als die 27’te am entfernten Ende des Fjords wieder aus den Tunneln auftauchte, zündete sie die vorher in den Tunneln platzierten Sprengsätze. Sie kehrten nach Avarti zurück, glaubten sich als Sieger, nur um später in dieser Nacht die Stadt durch einen fast unblutigen Überraschungsangriff doch noch an die Bären zu verlieren. . . . .
Die Kommandeure der GeisterBären hatten während der Kämpfe in den Fjords Elementare durch die Tunnel geschickt und diese Truppen hatten die meisten der, vom Kombinat vorbereiteten Sprengsätze wieder entschärft.

Die „reguläre 2'teAlshain’er“ (second Alshain Regulars) hielt sich sogar noch schlechter gegen den 304’ten und 332'ten Sturm Sternhaufen. Die Bären trieben die „2’te“ quer über den Kontinent und zwangen sie, sich in ihre Wiederbewaffnungsbasis zurückzuziehen. Das jedoch erlaubte den Bären die Basis genau zu lokalisieren, so dass sie ein Leitsignal setzen und die Basis dann mit Luftschlägen völlig vernichten konnten . Jetzt gänzlich ohne Munition, zog sich die „2’te“ Richtung Norden zurück, heiß verfolgt durch den „304’ten Sternhaufen“. Die Luft/Raumjäger des Clans trieben die „2’te“ in einen Wald, wo die „332’te“ die Ankunft ihres Gegners bereits erwartete. Gefangen zwischen zwei Sturm Clustern voller Stärke, erlitt die „reguläre 2'te Alshain’er“ schwerste Verluste.
Diejenigen Krieger, die es geschafft hatten der Vernichtung zu entkommen, inszenierten in Averti eine Rettungsmission und befreiten die gefangenen Soldaten des Kombinats und die vom 27’ten erbeutete Ausrüstung. Die Bären verbrachten fast zwei Wochen auf der Jagd nach den Abtrünnigen, gaben dann aber auf, als alle Krieger mit Blutnamen nach Strana Metchty zurückbeordert wurden um einen neuen ilKhan zu wählen. Einigen Einheiten der „27’ten“ und „2’ten“ gelang es den Planeten zu verlassen, doch beide hatte vernichtende Verluste hinnehmen müssen.

Clan GeisterBär betrachtete die vierte Welle als großen Erfolg. Unter der Führung des neuen Khans nahm sich der Clan acht Welten und stieß beim Einsetzen der Garnisonen nur auf minimalen Widerstand. Als die Khans Kabrinski und Jorgensson dem Ruf des ilKhans nach Radstadt zum großen Kurultai folgten, warteten sie erst bis sie sicher waren, dass alles unter Kontrolle sei. Durch ihre Pflichten verhindert, waren sie die letzten, die die schockierende Nachricht vom Tod ilKhan Leo Showers erfuhren.

Stolze Bewahrer der großen Worte Kerensky’s: hört mich!
Ich muß von einer Tragödie berichten:

Unser Führer ist tot.

Leo Showers, Khan der Khane, Führer des Clan Nebel Parder,
Kommandeur derer,
die den Sternenbund aus der Asche wiedererstehen lassen werden,
beehrt diese Welt nicht länger.

Trauert nicht um den Verlust seiner physischen Anwesenheit,
da das Erbe seines Blutes durch die Venen unzähliger mächtiger Krieger
künftiger Generationen strömen wird, die alle den Befehl erwarten werden,
seinen vorzeitigen Tod zu rächen.

- aus der Order der Erinnerung, herausgegeben von Khan Björn Jorgensson, Clan GeisterBär -

Obwohl ilKhan Showers seine Chance verlor den Antrieb der Invasion Clan Wolf während des großen Kurultai irgendwie zu entreißen, bot diese Zusammenkunft immer noch genügend Möglichkeiten zu Meinungsverschiedenheiten unter den Clans. Die meisten der Khans gaben ihre Absicht bekannt zusätzliche Truppen einzubringen um die Innere Sphäre für den Tod ihres ilKhans zu bestrafen. Andere wiesen auf die Unsinnigkeit hin, den sorgfältig ausgearbeiteten Invasionsplan wegen einer Laune des Schicksals aufzugeben. Durch Khan Perigard Zalman vom Clan Steel Viper setzten sich schließlich die kühleren Köpfe unter den Khans durch und nahmen ihre Meinungsverschiedenheit zum Argument und Anlass um nach Strana Metchty zurückzukehren und einen neuen ilKhan zu wählen. Obwohl dies eine, sogar noch hitzigere Debatte auslöste ob es weise sei, die hart erkämpften Siege zurückzulassen und obwohl Khan Jorgensson eigentlich eher dazu neigte allen Vorschlägen Zalman’s zu widersprechen, kamen die Khans schließlich doch überein, dass die Wahl eines neuen ilKhans die einzige Möglichkeit darstelle um die Zusammenarbeit unter den Invasionstruppen weiterhin aufrechtzuerhalten. Während ihrer Reise zurück nach Strana Metchty, konspirierten die Khans Jorgensson und Kabrinski mit den Khans der Clans Jade Falcon und Smoke Jaguar und entwickelten einen Plan, der die Verantwortung am Tod ilKhan Leo Showers Khan Ulric Kerensky zuschob. Wenngleich sie keinerlei Beweise hatten um die Wahrheit dieser Anklage beweisen, bezweifelten sie Ulric’s Fähigkeit ihre Behauptung zu widerlegen.

Die GeisterBär Khane, immer bereit Clan Wolf selbst in Kleinigkeiten zu schaden, hatten zusätzlich einen Ersatzplan vorgeschlagen: Sollte es Khan Ulric gelingen seine Unschuld bezüglich der, gegen ihn vorgebrachten Anklage zu beweisen, würden sie seine Achillesferse treffen indem sie Kerensky zum ilKhan wählten. Das würde ihn wirkungsvoll an das große Konzil binden, dessen Tagesordnung mittlerweile stark durch Kreuzritter (crusader) kontrolliert wurde. Ebenso erwarteten sie, dass der Lehrmeister Clan Wolfs, Conal Ward, die Khanschaft seines Clans annimmt und fühlten, dass Ward eine wunderbare Erweiterung ihrer Klage darstellen würde. Als das große Konzil sich zur Wahl des neuen ilKhans versammelte, wurden als erstes die Aussagen gehört, die die Anschuldigungen der Kreuzritter gegen Ulric Kerensky bekräftigten. Fast nur auf den Argumenten eines schwer beleidigten Phelan Wolf basierend, wurde Ulric von der Verantwortung am Tod ilKhan Showers losgesprochen. Die Wahl Ulric’s zum ilKhan verlief ohne Zwischenfälle, doch niemand sah den nächsten Zug ilKhan Kerensky’s vorher. Er rief Natascha Kerensky auf ihn als Khan des WolfClans zu ersetzen und überraschte damit alle Versammelten einschließlich der schwarzen Witwe selbst. Der Sieg war teuer erkauft und die Kreuzritter Khans konnten nur noch hoffen, dass Natascha bei ihrem Positionstest versagt und sich dadurch als unwürdig erweist, Khan zu sein. Wie wir heute wissen, ließ ihre explosive Vorführung im Test die Khane völlig verblüfft zurück. Nur Ulric's Entscheidung, Clan GeisterBär in der nächsten Invasionswelle nicht mit einem anderen Clan zu verketten, milderte die Feindseligkeit, die die meisten der Bärenkrieger Kerensky als ihrem neuen Führer entgegenbrachten.

Die Monate dauernde Reise zurück zur Inneren Sphäre gab den Khans der sieben InvasionsClans reichlich Zeit um ihre Angriffs- und Verteidigungspläne wieder und wieder zu überarbeiten. Entschlossen die Fehler ihrer Vorgänger zu vermeiden, brachten die Khans des Clan GeisterBär eine Menge an Nachschub und Versorgungsgütern von den Heimatwelten mit, die nur noch mit dem konkurrierte was Clan Wolf mit sich führte. Außerdem etablierten sie eine ununterbrochene Versorgung mit Nachschub indem sie die Händlerkaste dienstverpflichteten. Dieser Zug garantierte Clan GeisterBär einen zähen doch stetigen Strom von Versorgungsgütern, der aus dem ClanRaum in die Besatzungszone floss. Khan Kabrinski und Khan Jorgensson modellierten ihrer Strategie für die fünfte Invasionswelle anhand des Schlachtplans der Nebel Parder und wiesen jeder Galaxie eine genaue Auswahl zu. Die erste Galaxie, die alle Planeten in seiner Zone erobert hatte, erhielt die Ehre die finale Welt der fünften Welle anzugreifen. Im Hinblick auf die Doppelzüngigkeit, die die Innere Sphäre bei den meisten Batchalls gezeigt hatte, empfahlen die Khans ihren Galaxie Commandern das Ritual des Bietens abzulehnen, doch die meisten nahmen diesem Vorschlag gegenüber eine „abwarten und sehen was kommt“ Haltung ein.