Ein neuer Anfang

Bei seinen Studien, den Plan zur Errichtung einer komplett neuen Gesellschaft zu begreifen, muss Nicholas den Fehler seines Vaters erkannt haben: seinen Anhängern kein Ziel, keine Aufgabe anzubieten auf das sie ihr Leben in Zukunft ausrichten könnten

Diejenigen, welche sich ihm für dem zweiten Exodus angeschlossen hatten verstanden, dass sich ab dem Moment , in dem sie den ersten Fuß auf Strana Mechty setzen, ihr Leben vollständig ändern würde.

Nicholas beabsichtigte das ganze Sozialgefüge zu ändern, welches bisher nur Trennung und Chaos verursacht hatte. Dazu benötigte er die ungeteilte, ganzherzige Unterstützung jedes Mannes, jeder Frau und jedes Kindes. Tseng und Jorgensson waren zwei seiner leidenschaftlichsten Befürworter, die ihre beeindruckenden Fähigkeiten und praktischen Erfahrungen dazu benutzten, die Menschen von der Weisheit Nicholas’s Wegs zu überzeugen. Seine verlässlichen und wertvollen Helfer traf es daher besonders schwer, als sie die ihnen zugewiesenen Aufgaben in der neuen Gesellschaft ihres Anführers erführen: sie hatten zwei verschiedene Clans zu formen.

Nicholas ließ als Begründung verlauten, dass es besser wäre den Großteil ihrer Mittel in Erwartung des maximal möglichen Nutzens zu verteilen und obwohl Nicholas die Hingabe des Paars an die Clans nicht überschätzte, so unterschätzte er auch ihre gegenseitige Hingabe nicht. Lange bevor er sich entschied formell zu verkünden, dass Paarung nichts weiter sei als ein Mittel eine noch perfektere Gemeinschaft zu erreichen, hatte Nicholas Tseng und Jorgensson gebeten das Ideal der Ehe und der Liebe aufzugeben und es einer besseren Zukunft unterzuordnen.
In einer schaurig unheimlichen Parallelität zu ihren Überlegungen hinsichtlich des ersten Exodus wägten Tseng und Jorgensson vorsichtig die Umstände, Kosten und Konsequenzen ab. Schweren Herzens entschieden sie sich, das neue Leben, an welches sie so glühend leidenschaftlich geglaubt hatten, für ein gemeinsames Leben zurückzuweisen.
Nachdem die Entscheidung gefallen war, packten die beiden still ihre „Survivial Kits“ und brachen auf zu Strana Mechty’s südlichstem Kontinent.

Auch wenn niemand Nicholas’s Entscheidung das Paar fallen zu lassen in Frage gestellt hätte, so wies anscheinend Nicholas’s Frau Jennifer Winson zu Recht und ohne Rücksicht auf die Umstände darauf hin, dass Nicholas niemals in Betracht zog sich selbst von seiner Frau zu trennen. Klugerweise gab er den Argumenten seiner Frau recht und war bereit, sobald er die beiden würde finden können, sie umgehend dem gleichen Clan zuzuweisen

Sandra Tseng und Hans Jorgensson kämpften hart gegen die brutalen Elemente der Arktis Region dieses Planeten. Ihre „Survivial Kids“ erwiesen sich als ungeeignet für lange Operationen in bitterkaltem Wetter und Unfälle vernichteten den verbliebenen Proviant, bevor die dritte Woche vorüber war. Halb erfroren und verängstigt rettete sich da Paar in eine Höhle an Hang der bedrohlichen „Minsk“ Berge, und sie trösteten einander mit der Tatsache, dass falls sie es wollten, sie gemeinsam den Tod finden würden.

Was als nächstes geschah ist eigentlich mehr Legende als Geschichte. Gemäß den Erzählungen der beiden diente jene Höhle auch einem GeisterBären als Unterschlupf. Als das bedrohliche Tier zu seiner Höhle zurückkehrte und die Eindringlinge bemerkte, richtete es sich zu seiner vollen Größe auf, tat ein Gebrüll welches das Herz zum Stillstand zwingt und setzte sich dann auf seine Hinterpfoten, während es Sandra Tseng und Hans Jorgensson anstarrte als warte es auf eine Antwort. Ohne zu Zögern kämpften sich die beiden auf die Füße und gemeinsam stießen sie zum ersten mal jenen blutgefrierenden Kriegsschrei aus, der heute noch den Gegnern des Clans ein Schaudern über den Rücken treibt.
Als sie sich aneinander klammerten um sich besser gegenseitig helfen zu können, kam der Bär auf allen vieren auf sie zu getrottet. Wieder und wieder sog er ihre Witterung auf während er sie umkreiste. Von Angst und Erschöpfung überwältigt brachen Tseng und Jorgensson bewusstlos zusammen.

Nachdem sie wieder erwachten durchfuhr sie zum ersten mal seit verlassen des Clans wieder wohlige, behagliche Wärme . . . der Bär schlief; schützend um seine menschlichen Gäste zusammengerollt.
Sobald das Paar sich bewegte erwachte der Bär. Er räkelte und streckte sich, verließ dann die Höhle um Momente später mit einem Hasen im Maul zurückzukehren. Das riesige Raubtier legte den frisch getöteten Hasen auf den Boden der Höhle, platzierte seine mächtige Pranke auf dem Kopf der Beute und biss sie dann in exakt zwei Hälften. Der Bär schlang die Hinterläufe des Hasen hinunter, zog sich zum Eingang der Höhle zurück und beobachtete die Menschen. Sandra und Hans teilten die Mahlzeit, genau wie auch die nächsten drei die der Bär ihnen brachte, während sie langsam ihre Stärke zurückkehren fühlten.

Auch wenn sie zu Beginn dachten, sie würden halluzinieren, so schien doch, dass wann immer sie aus der Höhle stolperten um zu trinken oder sich zu erleichtern, sie ihren Bären sahen., zwar jedes Mal verschieden groß aber deutlich erkennbar an den vielen Narben und anderen Merkmalen.

Am dritten Morgen saß der Bär bei ihrem Erwachen am Eingang der Höhle und starrte nach draußen. Als Tseng und Jorgensson gingen um nachzusehen was seine Aufmerksamkeit erregt, entdeckten sie fünf Geisterbären verschiedenen Alters und Größe. Einige von ihnen rangen miteinander, einige standen Nase an Nase zusammen und einer kam gerade erst an, einen dampfenden Hasen im Maul tragend, den er in den Eingang der Höhle legte.
Bei diesem Ereignis wurden Tseng und Jorgensson das erste mal Zeuge der lebenslänglichen Bindung der Geisterbären zwischen seinen Kameraden und Nachkommen. Obwohl andere detaillierte Beobachtungen zu Jagdverhalten und anderen Gewohnheiten machten, hatte niemand je wieder dieses ungewöhnliche Verhalten bemerkt..

Genau wie die beiden von dem Ideal ergriffen waren als sie General Kerensky’s Botschaft vom Exodus hörten, so fühlten sie jetzt wieder jene göttliche Eingebung bei diesen bemerkenswerten Beweisen von der Bedeutung der Familie und der Notwendigkeit, um die Sicherheit des Clans als Team zu kämpfen, zurückzukehren.

Auf ihrem langen Weg zurück in die Zivilisation stießen Tseng und Jorgensson noch auf viele andere Aspekte im Verhalten der GeisterBären, welche sie später in ihre Clanrituale einbrachten. Ihre Route führte sie über die Grenze zwischen den Territorien zweier GeisterBären und als sich eines Nachmittags einem jugendlichen GeisterBären nahten, trat plötzlich ein zweiter Bär ähnlichen Alters und Statur aus seinem Versteck im Schnee und griff den ersten Bären an. Das Paar war fasziniert von der brutalen Schönheit dieses tödlichen Kampfes um Territorium und sie gelobten sich die GeisterBären zu ehren, indem sie sich selbst gegen einen von ihnen bewähren würden sobald sie diese Prüfung hinter sich gebracht hätten..

Als sie den Heimweg bereits halb hinter sich hatten, trafen Sie auf den, von Nicholas ausgesandten Suchtrupp. Das abtrünnige Paar gab sofort seine Absicht bekannt zurückzukehren und gegen Nicholas’s Entscheidung eine Herausforderung auszusprechen. Als der Anführer des Suchtrupps von Nicholas’s Entschuldigung, der Einladung zu Rückkehr und der Bitte um Hilfe bei der Vermeidung ähnlicher Fehler für die Zukunft berichtete, brach das Paar erneut zusammen, diesmal jedoch aus Freude und Erleichterung.